Rhabarberkuchen – Fruchtig, saftig und wunderbar nostalgisch
Wenn der Frühling seinen Höhepunkt erreicht und die ersten Stangen Rhabarber auf dem Markt auftauchen, beginnt für viele von uns eine der schönsten Zeiten des Jahres: die Rhabarber-Saison. Dieser Rhabarberkuchen ist ein echter Klassiker, der Kindheitserinnerungen weckt – an den Duft von frisch gebackenem Blechkuchen bei Oma, an lauwarmen Kuchengenuss mit Sahne im Garten oder an das erste Kaffeetrinken auf dem Balkon.
Rhabarberkuchen ist herrlich unkompliziert und doch raffiniert. Die süß-säuerliche Note des Rhabarbers sorgt für Frische, während der saftige Teig das perfekte Gegengewicht bildet. Egal ob mit Streuseln, als Blechkuchen, Gugelhupf oder mit einem Quarkboden – Rhabarber lässt sich vielseitig verarbeiten und harmoniert hervorragend mit Vanille, Zimt oder Mandeln.
In diesem Rhabarberkuchen-Rezept dreht sich alles um eine klassische, einfache Variante, die schnell gemacht und absolut gelingsicher ist. Du brauchst keine außergewöhnlichen Zutaten oder Küchengeräte – nur frischen Rhabarber, ein paar Grundzutaten aus dem Vorratsschrank und Lust auf hausgemachten Kuchen.
Ob als Sonntagskuchen, Begleiter zum Nachmittagskaffee oder süßes Mitbringsel – dieser Rhabarberkuchen wird alle begeistern, die Frische und Natürlichkeit lieben. Und das Beste: Er lässt sich wunderbar abwandeln und mit Nüssen, Marzipan oder Beeren ergänzen.
Rhabarber ist der Frühling auf der Zunge - säuerlich, süß und voller Kindheitserinnerungen.

🍃 So bereitest du Rhabarber richtig vor: Schälen, Entfädeln, Entsäuern
Rhabarber gehört zum Frühling wie Erdbeeren zum Sommer – doch bevor du ihn verarbeitest, solltest du ihn richtig vorbereiten. Denn nur so wird dein Kuchen, Kompott oder Crumble wirklich aromatisch und angenehm im Geschmack.
1. Wasche den Rhabarber gründlich
Beginne damit, die Stangen unter fließendem, kaltem Wasser zu waschen. Entferne eventuelle Erde, Blätter und unschöne Stellen. Wichtig: Die Blätter niemals mitverarbeiten, sie enthalten giftige Oxalsäure.
2. Schälen oder nicht schälen?
Ob du Rhabarber schälen musst, hängt von der Sorte und der Dicke der Stangen ab: Junge, dünne Stangen mit zarter Haut können oft ungeschält verwendet werden. Dicke, ältere Stangen solltest du schälen, da die äußere Haut zäh ist und viele Fasern enthält.
3. Entfädeln - So geht's:
Schneide das untere und obere Ende ab. Ziehe mit einem kleinen Küchenmesser vorsichtig die Haut von oben nach unten ab – meist löst sie sich in Fäden („entfädeln“).
4. Rhabarber entwässern oder entsäuern
Wenn du Rhabarber besonders mild magst oder empfindlich auf Säure reagierst, kannst du ihn vor dem Backen kurz mit Zucker bestreuen (ca. 10–15 Minuten) und anschließend die ausgetretene Flüssigkeit abgießen. So wird er etwas weniger sauer und gibt später weniger Feuchtigkeit in den Kuchen ab.
Jinx Kitchen Tipp:
Frischer Rhabarber hat feste, glänzende Stiele, die beim Biegen leicht brechen. Schrumpelige oder trockene Enden deuten auf ältere Ware hin. Rhabarber hat in Deutschland von April bis Ende Juni Saison. Danach steigt der Oxalsäuregehalt – daher traditionell kein Rhabarber mehr nach dem Johannistag (24. Juni).


🧐 Ist Rhabarber Obst oder Gemüse? – Ein überraschender Küchen-Fun-Fact
Wer zum ersten Mal in einen Rhabarberkuchen beißt, denkt sofort: „Ganz klar Obst!“ – schließlich schmeckt Rhabarber fruchtig, leicht säuerlich und wird fast immer in süßen Rezepten verwendet. Doch aufgepasst: Botanisch gesehen ist Rhabarber ein Gemüse!
Genauer gesagt zählt Rhabarber zur Familie der Knöterichgewächse – also botanisch verwandt mit Sauerampfer. Verwendet wird ausschließlich der Stiel, während die Blätter ungenießbar bis giftig sind (wegen der enthaltenen Oxalsäure). In der Küche dagegen hat sich Rhabarber längst als „Fruchtgemüse“ durchgesetzt – ein Begriff, der auch auf Tomaten oder Kürbisse zutrifft: Gemüse, das wie Obst verwendet wird.
Wusstest du schon?
In den USA hat Rhabarber sogar einen offiziellen „Kategorienwechsel“ hingelegt: 1947 erklärte ein amerikanisches Gericht Rhabarber aus zollrechtlichen Gründen zum Obst, weil er überwiegend süß zubereitet wird. Eine kulinarische Ausnahme mit juristischem Beigeschmack.

Häufige Fragen zu Rhabarber
Rhabarber enthält Oxalsäure, die in größeren Mengen gesundheitsschädlich sein kann. Durch Erhitzen (z. B. Kochen oder Backen) wird der Gehalt reduziert. Roh solltest du Rhabarber deshalb nicht verzehren, insbesondere nicht in größeren Mengen.
Nicht immer. Junge, dünne Stangen mit zarter Haut können oft ungeschält verwendet werden. Bei älteren oder dickeren Stangen empfiehlt es sich, die faserige Haut zu entfernen – einfach die Enden abschneiden und die Schale mit einem kleinen Messer abziehen („entfädeln“).
Ja! Rhabarber lässt sich wunderbar einfrieren. Am besten in Stücke schneiden, schälen (wenn nötig), portionsweise verpacken und roh einfrieren. Ideal für Kuchen, Kompott oder Crumble – auch außerhalb der Saison.
Nach dem Johannistag (24. Juni) steigt der Oxalsäuregehalt in der Pflanze deutlich an. Zudem braucht die Pflanze eine Ruhephase für die nächste Saison. Daher wird Rhabarber traditionell nur bis Ende Juni geerntet.
Rhabarber gibt beim Backen viel Flüssigkeit ab. Tipp: Die Rhabarberstücke vorab zuckern und abtropfen lassen. Zusätzlich den Boden des Kuchens mit gemahlenen Mandeln, Semmelbröseln oder Grieß bestreuen – das bindet überschüssige Feuchtigkeit.
Rhabarber gibt beim Backen viel Flüssigkeit ab. Tipp: Die Rhabarberstücke vorab zuckern und abtropfen lassen. Zusätzlich den Boden des Kuchens mit gemahlenen Mandeln, Semmelbröseln oder Grieß bestreuen – das bindet überschüssige Feuchtigkeit.
Es gibt grün- und rotstielige Sorten. Grünstieliger Rhabarber hat meist ein grünes Fruchtfleisch und ist deutlich säuerlicher. Rotstieliger Rhabarber (z. B. Himbeer-Rhabarber) ist milder im Geschmack und hat ein dekoratives, rötliches Fruchtfleisch – ideal für Kuchen und Kompott.
Unbedingt! Rhabarber und Erdbeeren ergänzen sich hervorragend – die Süße der Beeren mildert die Säure des Rhabarbers. Die Kombination ist beliebt in Kuchen, Streuseltalern, Crumble oder Konfitüre.
Am besten in ein feuchtes Tuch wickeln und im Gemüsefach des Kühlschranks aufbewahren. So bleibt Rhabarber 2–4 Tage frisch. Ungeschützt trocknet er schnell aus und wird zäh.
Ja, Rhabarber passt in kleinen Mengen z. B. zu Chutneys, Fleischgerichten oder Currys – seine Säure bringt Frische ins Spiel. Besonders lecker: Rhabarber mit Zwiebeln, Ingwer und Chili zu einem würzigen Chutney einkochen.
Rhabarberkuchen
Zutaten
- 400 g Rhabarber
- 400 g Mehl
- 3 Eier
- 200 g Zucker
- 100 ml Öl z.B. Sonnenblumenöl
- 1 Pk. Vanillezucker
- 1 Pk. Backpulver
- 200 ml Milch
- 1 Prise Salz
- Puderzucker
Anleitungen
- 400 g Rhabarber waschen und nach Bedarf schälen. In mundgerechte Stücke schneiden.
- In einer Schüssel mit einem Handrührgerät 3 Eier, 200 g Zucker, 100 ml Öl und 1 Pk. Vanillezucker schaumig schlagen.
- 200 ml Milch, 1 Pk. Backpulver und 400 g Mehl hinzufügen und kurz unterühren. Nach und nach 200 ml Milch hinzufügen und zu einer homogenen Masse verrühren.
- Rhabarber in den Teig mischen. Den Teig in eine gefettete Kastenform geben. Bei 180 Grad für 45 Minuten im Ofen bei Umluft backen. Anschließend abkühlen lassen und mit Puderzucker bestreuen.
Nährwerte
